Am Donnerstag, den 8. Oktober 2024, konnte man in dem Vortrag „Alterungsprozesse“ des Heimat- und Kulturvereins Gaiberg erfahren, warum man dem Alter nicht entfliehen kann. Rolf Kickuth spannte dabei den Bogen von physikalischen Vorgängen, die durch den Zeitpfeil, das fließen der Zeit in eine Richtung hin, bestimmt sind, über mechanische Reibung und Verschleiß bis hin zur biologischen Alterung und zu Vorgängen zunehmender Unordnung. Mechanischer Verschleiß zeigte auf: Alterung hat was mit dem Auflösen und Brechen molekularer Bindungen zu tun. Bei Materialien kann man dies teilweise „kitten“. Bei der biologischen Alterung geht dabei auch Information verloren, weil eben biologische Moleküle Informationen zum Aufbau eines Körpers vermitteln. Das Alter lässt sich mittlerweile sogar durch „epigenetische Uhren“ nachweisen, und man fand einen Prozess an Chromosomen, durch den schützende Molekülbestandteile nach jeder Zellteilung gekürzt werden (Foto: Telomere als Schutzkappen von Chromosomen). Zwar gibt es auch für biologisches Altern Reparaturmechanismen. Die lassen sich auch zum Teil verbessern bzw. durch richtige Lebensweise – gesunde Nahrung, ev. mit ergänzenden Nahrungsmitteln, durch Bewegung – unterstützen, aber nicht endgültig aufhalten. Immerhin wurde ein Wirbeltier, ein Grönlandhai gefunden, dessen Alter man auf rund 400 Jahre schätzte. Zudem wurde als eine Theorie des Alterns die "disposable soma theory" (Wegwerfkörpertheorie) vorgestellt: Danach hat jeder Organismus während seines Lebens nur begrenzte (Energie-)Ressourcen. Die teilt er auf in a) Körpererhalt und b) Fortpflanzung. Vermehrung in der Jugend ist dabei wichtiger als alt werden, weil es der Natur um die Erzeugung von weiteren Lebewesen geht. RK